Mai 2016
Der Monat Mai erfreut unsere Sinne mit herrlichem Vogelgesang, mit bunter Blumenpracht und genüsslichen Düften. Die Arbeit geht uns aber auch nicht aus.
Ich möchte in meinem diesjährigen Tipp für den Monat Mai nur auf einige wenige Themen eingehen aber sie auch auf den Tipp des Monats Mai 2015 verweisen (s. Tipp Mai 2015).
Tomaten ins Freiland auspflanzen
Die Beete für die Tomaten muss man bereits zwei Wochen vor der Auspflanzung einrichten. Die Erde ist tief zu lockern und mit einer Mischung aus ca. 4 bis 5 Liter Kompost und einer Handvoll Gesteinsmehl pro Quadratmeter anzureichern.
Die Tomaten sind erst dann ins Freiland zu setzen, wenn die Frostgefahren (die Eisheiligen) vorbei sind und der Boden auf eine Mindesttemperatur von 15°C erwärmt wird.
In die Pflanzlöcher, die im Abstand von 50 bis 60 cm ausgehoben werden, geben wir nochmals etwas Kompost oder spezielle Tomatenerde rein und setzen die Erdballen der Tomaten mindestens fünf cm tiefer in den Beetboden. Die Mitteltriebe der einzelnen Pflanzen sollten sofort auf die ins Pflanzloch gesteckten Spiralstäbe aufgewickelt werden.
Nach dem Pflanzen sind die jungen Pflanzen gründlich anzugießen.
Ersten Blütenflor bei mehrmals tragenden Erdbeeren entfernen
Wenn man schöne große Früchte bei den mehrmals tragenden Garten-Erdbeeren ernten möchte, muss man den Fruchtbehang bereits im Mai so stark ausdünnen, dass pro Fruchttrieb nur fünf bis sechs Erdbeeren übrig bleiben.
Erdbeeren sollten wegen verschiedenen Pilzerkrankungen alle zwei bis 3 Jahre an neuen Standorten neu gepflanzt werden (s. auch Tipp für den Mai 2015). Im Mai kann man das neue Beet bereits vorbereiten und aufs Beet Gründünger säen, wie z.B. Ringelblumen oder Buchweizen. Geeignet sind auch Beete mit Lauch- oder Küchenzwiebeln als Vorkulturen.
Pflanzen in den Freibeeten vor Nachtfrösten schützen
Ende April Anfang Mai kann es noch nachts Bodenfröste geben, die so manche Pflanzen schädigen können. Eine einfache Methode die Pflanzen vor Nachtfrösten zu schützen ist, in dem man sie mit Pflanztöpfen abdeckt (s. Abb. 2). Nach dem Auspflanzen vorgezogener Pflanzen hat man ja viele dieser Töpfe in allen Größen übrig.
Abb. 2: Salat vor Nachtfrost mit einem Pflanztopf abgedeckt
Die Töpfe müssen im Durchmesser und in der Höhe größer sein als die Pflanze, um die Pflanzen nicht zu beschädigen. Zur Stabilisierung der leichten Plastiktöpfe gegen Windabdrift, befestigt man sie mit einem oder zwei Stäben, indem man die Stäbe mit dem unteren Teil in den Boden steckt und die Spitze des Stabes durch die Entwässerungslöcher im Topf durchführt (s. Punkt 2 und Punkt 3 in Abb. 2). So bleibt der Topf stabil über der Pflanze stehen (s. Abb. 2).
Goldrute
Goldruten (Solidago L) sind hauptsächlich in Nordamerika (Kanada) verbreitet, nur wenige Arten kommen in Südamerika und Eurasien vor.
Zur Gattung Solidago gehören etwa 100 Arten. Nach Europa wurden sie vor ca. 300 Jahren eingeführt. Sie wurden in Gärten wegen ihrer goldgelben Blütenpracht sehr geschätzt aber auch zu medizinischen Zwecken verwendet.
In Mitteleuropa gedeihen sie heute ausgewildert vor allem auf Wiesen, sowie entlang von Gewässern und an Straßenrändern.
Die Goldruten (Solidago) sind ausdauernde, krautige Pflanzen, mit Wuchshöhen von 5 bis über 200 Zentimetern. Sie sind untereinander sehr schwer zu unterscheiden. Viele Arten bilden Rhizome als Überdauerungsorgane.
Goldruten stehen im Verdacht, allergische Reaktionen wie Heuschnupfen auszulösen obwohl ihre Pollen schwer und klebrig sind und nicht weit fliegen können. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Insekten. Verschiedene Schmetterlings-Larven nutzen Goldruten als Futterpflanze, was ihre positiven Seiten für die Fauna heraushebt. Die Ausbreitung der Diasporen erfolgt durch den Wind.
Der Name Solidago bedeutet so viel wie „gesund“. Tatsächlich wurde früher die Goldrute als Wundkraut genutzt und ist als Mittel gegen Harnwegsinfekte bekannt.
Goldrute als invasive Art
Einige Solidago-Arten bilden durch starke Selbstaussaat und unterirdische Ausläufer Massenbestände und verdrängen in der freien Natur unsere einheimischen Wildarten. Sie steht daher als invasive Neophyten auf der Schwarzen Liste der gefährlichen Pflanzen.
Abb. 3: Solidago Goldrute, eine invasive Art
So sind die Kanadische Goldrute, ebenso wie das Indische Springkraut oder der Japanische Staudenknöterich hübsche Blütengewächse im Garten. Sie können aber in der freien Natur zum Problem werden, da sie spezielle Habitate vieler einheimischer Pflanzen für sich beanspruchen.
Werden heimische Pflanzenarten verdrängt, nimmt das kleinen Säugetieren, Vögeln und Insekten den Lebensraum, an den sie sich in einem langen evolutionären Prozess angepasst haben. Die Artenschutzexperten empfehlen daher, solche Pflanzen nicht im Garten anzupflanzen.
Wir Hobbygärtner sollten deswegen auf heimische Arten wie Vogelbeere, Wilden Wein, Gemeinen Liguster, Hunds-Rose, Sand-, Schwarz- und Weißdorn oder Schneeball ausweichen und die Goldrute aus unseren Gärten entfernen! Das sollten wir der Natur zu Liebe tun.
Termin im Mai: Blümlesmarkt in der Anlage Baumgarten am 07. Mai 2016 ab 9:00 Uhr
Hubert Wnuck: Fachberater der Gartenfreunde Böblingen e.V